Nacht OL Meisterschaft 2019

Die NOM 2019 ist wohl mein bislang kuriosester Lauf! In Anlehnung an die „Top & Flop“ Reihe im Swiss Orienteering Magazine kann man den Lauf mit "Flop aber dennoch Top!" beschreiben.

Beim Start

Schon beim Startdreieck, siehe GPS Aufzeichnung, startete ich mit einer grossen Unsicherheit => 1 Minute Zeitverlust. Dann folgte ich zwar dem richtigen Pfad, in der Dunkelheit geriet ich aber offensichtlich auf einen anderen Pfad. Endlich am Weg angekommen, diesen gequert, konnte ich dort jedoch keinen Posten finden. In dieser, nun maximalen, Verunsicherung musste ich den Weg ein Stück abwärts laufen um meine genau Position absichern zu können. Anschliessend fand ich Posten 1 ohne weitere Probleme => weitere 4 Minuten Zeitverlust.
Die weiteren Posten waren kein Problem, auf halben Weg von Posten 6 nach 7 passierte dann aber der grosse Fehler: bei dem „Nest“ aus Gabelungen achtete ich offensichtlich nicht sorgfältig genug darauf, auf welchem Weg ich mich befinde und welcher Gabel ich folge. In Folge dessen hat es mich völlig aus dem Lauf geworfen, ich wusste nicht mehr wo ich bin, irrte durch die Gegend, fand Posten die ich nicht auf der Karte einordnen konnte. Nach gefühlt 10 Minuten war ich kurz davor den Lauf aufzugeben, als ich an einer Wegkreuzung endlich wieder meiner Position bestimmen konnte (der rote Fleck im GPS Track links von Posten 11, unterhalb vom Bechersymbol) => Zeitverlust: 7 Minuten! Im Anschluss gelang mir zum Glück ein fehlerloser Lauf, bis zum Posten 11: dort geriet ich zu weit nach rechts, konnte diese Ungenauigkeit zwar schnell korrigieren aber dennoch: 1 Minute Zeitverlust.

Von nun an ging es problemlos von Posten zu Posten, bis Posten 17: in dem Hanggelände fehlten mir die Orientierungspunkte. Ich geriet zunächst zu weit nach links, fing mich an der Mulde mit Bach ab und korrigierte nach rechts, war dann aber bereits zu weit abgestiegen. Ich fand dann zwar den kleinen Pfad, wusste aber nicht auf welcher Höhe ich mich befand und hatte Mühe den Posten 17 zu finden => Zeitverlust zwar „nur“ 3 Minuten, die 25 zusätzlichen Höhenmeter kosteten kurz vor dem Ziel jedoch die letzten Kräfte!

Weiter zu Posten 18, kurz nachdem ich auf den grossen Weg einbog, gab die Stirnlampe den Geist auf und ich musste zunächst auf die Ersatzlampe wechseln. Zum Glück waren die letzten beiden Posten kein Problem und ich erreichte nach ~76 Minuten endlich das Ziel.



Im Ziel

Bei HB habe ich bei der NOM durchaus Chancen auf einen Podestplatz, aber nach den 5 Minuten Zeitverlust bereits zu Posten 1 und den weiteren 10 Minuten Zeitverlust im restlichen Verlauf konnte davon keine Rede mehr sein. Dachte ich!
Zurück am WKZ wollte ich direkt zurück ins Hotel und erst dort (mit warmen Wasser : D) duschen, schaute aber im Gehen noch auf die Zwischenrangliste: 2. Platz von 5 Ausgelesenen von 10 Teilnehmern!? :-o OK, also doch noch im WKZ geduscht, die Rangliste gecheckt bis alle 10 Teilnehmer ausgelesen hatten und ich mich immer noch auf dem 2. Platz befand!! :-o Die 4 Minuten Rückstand auf den Ersten und 12 Minuten Vorsprung auf den Dritten lassen vermuten, dass die anderen Läufer auch ihre Probleme hatten. Die Achterbahnkurven in der Auswertungsgrafik zeigen dies deutlich.

Nicht minder interessant ist, dass von 10 Läufern nur 4 rangiert sind und einmal „Überzeit“, zweimal „Posten fehlt“ und gar dreimal „aufgegeben“ der Grund für Nichtrangierung war! :-o 2018 war die HB Bahn schon ziemlich schwer, aber immerhin waren 8 von 9 Läufern rangiert und nur ein Läufer hat aufgeben. Die Bahn von 2019 hingegen kam mir jetzt nicht so schwer vor, meine Fehler waren auf eigene Nachlässigkeiten zurückzuführen. Lediglich der Posten 17 war technisch schwer und hier machte ich zumindest den Fehler zu tief abzusteigen. Aber da die anderen Läufer offensichtlich auch ihre Probleme hatten, muss die Bahn wohl doch eher zu schwer gewesen sei. Bleibt abschliessend also zu hoffen, dass nach den (zu) schweren Bahnen von 2018 und 2019 die HB Bahn bei der NOM 2020 wieder einen angemessenen Schwierigkeitsgrad haben wird.


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